Die Wahrheit über passives Einkommen

Passives Einkommen – regelmäßig Geld zu erhalten, ohne aktiv dafür zu arbeiten. Der Gedanke ist verlockend. Finfluencer und Social Media Werbung lassen uns glauben, dass dieses Ziel einfach zu erreichen ist. Die Realität sieht jedoch oft anders aus. In diesem Artikel beleuchte ich das Thema passives Einkommen aus einer realistischen Perspektive.

Myth Busting beim Passiven Einkommen

Fangen wir gleich mit 2 Mythen an.

Mythos 1: Passives Einkommen bedeutet schneller Reichtum

Ganz so einfach ist es nicht. Egal, ob du dich für Immobilien, Aktien oder digitale Produkte entscheidest – jede Form des passiven Einkommens erfordert zunächst Investitionen. Entweder investierst du Geld, Zeit oder beides.

Nehmen wir das Beispiel Immobilien: Bevor du eine Wohnung vermieten kannst, musst du sie erwerben. Das bedeutet entweder eine erhebliche Summe Eigenkapital oder die Aufnahme eines Kredits. Dieser wird dann idealerweise durch die Miete abbezahlt. Doch es gibt noch mehr Aufwand: Es müssen Mieter gefunden, die Immobilie verwaltet und eventuelle Reparaturen durchgeführt werden. Diese Aufgaben erfordern Zeit und Energie – zumindest phasenweise.

Mythos 2: Passives Einkommen bedeutet Einkommen ohne Aufwand

Es gibt Einkommensquellen, die mit minimalem Aufwand verbunden sind, wie zum Beispiel Zinsen auf Tagesgeldkonten. Doch die meisten anderen Arten von passivem Einkommen erfordern ein Mindestmaß an Pflege. Ein häufig genanntes Beispiel ist die Vermietung von Immobilien: In ruhigen Zeiten läuft alles von selbst, doch sobald ein Mieterwechsel ansteht oder Reparaturen fällig werden, steigt der Aufwand deutlich an.

Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Formen von passivem Einkommen. Ob Dividendenaktien, Unternehmensbeteiligungen oder P2P-Kredite – ohne regelmäßige Kontrolle und Anpassungen geht es selten.


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Überblick über passive Einkommensquellen

Schauen wir uns vier Kategorien von passivem Einkommen an und bewerten ihren Grad an „Passivität“:

1) Mieteinnahmen 

Mieteinnahmen sind eine der bekanntesten Arten von passivem Einkommen. Du stellst deinem Mieter Wohnraum zur Verfügung und erhältst dafür regelmäßig Geld. Doch ganz so einfach ist es nicht immer: Mieterwechsel, Reparaturen und die Verwaltung der Immobilie sind mit einem gewissen Aufwand verbunden. Für diejenigen, die wirklich passiv von Immobilien profitieren möchten, gibt es Alternativen wie Immobilienfonds oder REITs (Real Estate Investment Trusts), bei denen die Verwaltung an Dritte abgegeben wird.


Auf der Passivitätsskala rangieren Mieteinnahmen im mittleren Bereich – mit Phasen mit wenig und Phasen mit viel Aufwand.


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2) Unternehmensbeteiligungen 

Eine weitere beliebte Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren, sind Dividendenaktien. Unternehmen schütten einen Teil ihres Gewinns an die Aktionäre aus, und du profitierst davon, ohne aktiv etwas tun zu müssen. Mit der richtigen Auswahl von Unternehmen kannst du stabile und regelmäßige Einnahmen erzielen.


Alternativ gibt es Fonds, die sich auf Dividendentitel spezialisiert haben und eine konstant hohe Ausschüttung anstreben. 

Für wohlhabendere Anleger gibt es auch Möglichkeiten, sich an Unternehmen oder Infrastrukturprojekten in Form von geschlossenen Fonds zu beteiligen und von den Ausschüttungen zu profitieren.

Dividenden sind eine der passiven Einkommensquellen, erfordern aber eine gewisse Zeit für die Auswahl der richtigen Aktien oder Fonds.

3) Zinseinnahmen 

Zinsen sind eine der reinsten Formen des passiven Einkommens. Du stellst dein Kapital zur Verfügung und erhältst dafür festgelegte Zinsen. Klassische Beispiele sind Tagesgeld, Festgeld oder Staatsanleihen. Auch Unternehmensanleihen bieten eine attraktive Möglichkeit, regelmäßig Zinseinnahmen zu erzielen.
Für diejenigen, die höhere Renditen suchen, gibt es auch riskantere Optionen wie P2P-Kredite oder Hochzinsanleihen. Diese erfordern jedoch mehr Aufmerksamkeit und Risikobewusstsein.


Zinsen sind die wohl passivste Art von Einkommen, vor allem bei sicheren Anlagen wie Staatsanleihen oder Festgeld. Risikoreichere Optionen wie P2P-Kredite benötigen mehr Betreuung.

3) Aktive „Passive“ Einkommen 

Der Begriff „passiv“ wird oft für Geschäftsmodelle verwendet, die in Wirklichkeit sehr aktiv sind. Beispiele hierfür sind Dropshipping, der Verkauf digitaler Produkte oder das Betreiben eines YouTube-Kanals. All diese Aktivitäten können über die Zeit automatisiert werden, erfordern jedoch in der Anfangsphase erhebliche Arbeit. Auch später müssen Kennzahlen überwacht, Werbung geschaltet werden usw.


Diese Art von Einkommen ist eher als Neben- oder Hauptgeschäft zu sehen und weniger als passives Einkommen im klassischen Sinne. Der Aufwand ist deutlich höher.

Passives Einkommen als langfristige Strategie

Die Idee, dass passives Einkommen ohne jegliche Anstrengung zustande kommt, ist in den meisten Fällen falsch. Jede Einkommensquelle erfordert in irgendeiner Form Arbeit, sei es zu Beginn oder in der Pflege. Trotzdem bietet passives Einkommen eine attraktive Möglichkeit, sich langfristig finanziell abzusichern und die eigene Freiheit zu vergrößern.


Über Mich

Ich bin Sebastian, ehemaliger Energiehändler, leidenschaftlicher Privatanleger, Chartered Financial Accountant und vor allem ein Mensch wie du.

Während meiner 10 erfolgreichen Jahre als Energiehändler standen oft die Zahlen im Vordergrund.

Mehr Monitore, mehr Analysen, weniger Mensch. 

Trotz meines beruflichen Erfolges war ich irgendwann unzufrieden. Ich wollte Menschen helfen. Insbesondere möchte ich ihnen etwas Nützliches beibringen.

Weniger Monitore, mehr Praxis, mehr Mensch.

Heute brenne ich darauf, mein Fachwissen aus über 15 Jahren Erfahrung an Menschen wie dich weiterzugeben.

Neben der praktischen Erfahrung, habe ich einen Universitätsmaster in Quantitative Finance, den CFA (Chartered Financial Analyst) und die österreichische Befähigungsprüfung zum gewerblichen Vermögensberater.


Hinweis:

Die von mir vorgestellte Strategie ist keine Anlageberatung, sondern nur ein Denkanstoß für tiefergehende Analysen. Sie vernachlässigt zum Beispiel auch wichtige Gesichtspunkte, wie die persönliche steuerliche Situation und Transaktionskosten. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Ideen, Meinungen, Ansichten, Annahmen, Kommentare, Hinweise etc.) sind meine persönliche Meinung und dienen allein der Bildung und der Unterhaltung. Bevor du dein Geld in Wertpapiere anlegst, lasse dich bitte professionell beraten.

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Immobilien als passive Einkommensquelle: Die eigene Immobilie und Alternativen

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